Welpen machen Freude

 

  Hurra, wir ziehen Welpen auf - ein Tag aus unserem Züchterleben.

 

Man ist das wieder spät geworden. Es ist schon nach 23.00 Uhr und der Tatort- Kommissar hatte wieder mal zwei Zuschauer weniger ! Ob er den Mörder wohl auch ohne uns fasst ?
Der Wetterbericht sagt schlechtes Wetter vorraus- und wir sind schuld !!!


Denn dass es morgen keine Sonne gibt, haben wir zu verantworten - wir haben nicht aufgegessen !!! Unsere Teller vom Abendessen sind wieder mal halb voll geblieben.  

Nicht dass es uns nicht geschmeckt hätte - aber nachdem ich während des Essens, Anoki`s Pfützchen vom Laminat wischen wollte und dabei auch noch mit dem rechten Fuß in Amaya`s frischem, warmen Häufchen stand, meinen Fuß und das Laminat gesäubert und mein Mann in der Zwischenzeit am Waschbecken meine Socke ausgewaschen hatte - war das Essen eben kalt und wir beide satt. Aber was macht das schon, das ist gut für die Figur !

                           

                               Was macht dass schon - es bringt doch Glück,

                                          wenn man in die Sch..... tritt !!!

Ich bin sowas von müde, die Stunden die ich in den letzten Wochen richtig geschlafen habe, kann man an zwei Händen abzählen. Der Tag war wieder lang und anstrengend schön und die Nacht wird kurz - also ab in die Federn ... .

So quäle ich mich tranig die Treppe hoch, schnappe mir aus dem Schlafzimmer mein Bettzeug, drücke meinem Mann noch einen Kuß auf die Wange und schlage - wie jede Nacht, seit unsere Babymonster geboren wurden - mein Lager im Wohnzimmer auf. Das ist nicht tragisch, denn die Couch ist bequem.

Ich möchte die Welpen mit der Mama nicht alleine lassen, denn es könnte ja sein, dass nachts mal irgendwas ist. Da gehe ich lieber auf Nummer sicher und bin "mittendrin".

Unser Wohnzimmer ist gleichzeitig das Welpenaufzuchtzimmer - das Reich der kleinen Hundefamilie. Hier schlafen sie gemütlich in ihrem Welpenhäuschen, das mit dem Welpengehege, dem Spieleteppich, der großen Kiste mit den 200 knallbunten, kleinen Plastebällen, der Welpentoilette und anderen diversen Spielgeräten und Spielzeugen die überall verteilt stehen und liegen, mittlerweile gut dreiviertel unseres Wohnzimmers einnehmen.

                                

Aber weiter - es ist inzwischen fast 00.00 Uhr, also die Augen zu und endlich schlafen. Als ich das erste Mal wach werde, ist es gerade kurz vor 2.00 Uhr. Ein jammervolles Winseln hat mich geweckt. Arany ist aus dem Welpenhäuschen gepurzelt und weiss offenbar nicht wie sie wieder hinein kommen soll. Anubis und Amira liegen mitten im Eingang des Welpenhäuschens. Also lege ich mein kleines Küken wieder behutsam zurück zu ihren Geschwistern.


Erst jetzt fällt mir auf, dass ich klitschnass geschwitzt bin. Meine Bettdecke und das Kopfkissen sind völlig klamm. Die Wärme hier im Zimmer ist kaum auszuhalten. Das Thermometer zeigt 25 Grad an, denn unsere Heizung läuft zur Zeit auch nachts. Wir schlafen sonst immer mit offenem Fenster, aber draußen sind minus 6 Grad. Die Welpen benötigen noch sehr viel Wärme und ich möchte es nachts besser nicht öffnen - ich habe Angst, die Kleinen könnten sich erkälten. Also schwitze ich zum Wohle meiner Welpen, fröhlich weiter.

Ich schlurfe ins Bad, mache mich frisch, ziehe mir ein neues Nachthemd an und krauche wieder unter meine feuchte Decke - jetzt ist es 02.25 Uhr. Ich schwitze mich in den Halbschlaf und verbringe die Nacht mehr schlecht als recht.

Doch ich will nicht jammern - mit der 100 Watt Wärmelampe, die in den ersten 3 Lebenswochen der Welpen fast ununterbrochen über der geöffneten Welpenbox schien, war es schließlich noch viel wärmer und da schlief ich direkt vor der Welpenbox !

Ich muss nun auch nicht mehr ständig schauen, dass sich Mama Curly nicht eventuell auf einen Welpen gelegt hat - dieser deshalb wimmerte und Curly völlig irretiert war weil sie nicht verstand, wo und warum jetzt eines ihrer Babys weinte.

Um 4.40 Uhr wuselt es dann schließlich in der Welpenstube - die Babys haben ausgeschlafen und jeder sucht sich ein Plätzchen, um sich zu lösen. Ich springe im Nachthemd aus meinem feuchten Schlafgemach, bewaffne mich mit Wischeimer, Bodenwischer, Lappen und Toilettenpapier und mache mich auf, die ganzen Hinterlassenschaften zu beseitigen. Alle Welpi`s sind putzmunter und ich habe meine liebe Not, dass sie mir vor lauter Wiedersehensfreude, nicht in die vielen Häufchen tapsen.

Also lass ich die ganze Bande erstmal aus dem Gehege und widme mich anderthalb Stunden, meiner allmorgentlichen Putzorgie. Das Welpengehege wird leergeräumt, alle Gummimatten werden abgeduscht und getrocknet und das darunterliegende Küchenpapier welches eventuelle Pfütchen aufsaugt, erneuert. Dann wird der Boden gewischt und die Decke im Welpenhäuschen frisch bezogen. Die Spieledecke sieht auch mitgenommen aus, also gibt`s eine Frische. Gegen 6.00 Uhr ist alles wieder blitzeblank und das Welpengehege glänzt wieder.

Alle Welpis müssen vorest zurück ins Gehege und beschweren sich lauthals darüber. Dann öffnet Mama`s Milchbar ihre Pforten und aller Kummer ist vorerst vergessen. Ich setze mich ins Welpengehege und sehe Curly beim Stillen zu. Immer wieder muss ich mal eingreifen, denn bei fünf Welpen ist das ein ganz schönes Gerammel. Anubis und Amaya gönnen sich sonst stets die doppelte Dosis und Arany und Anoki müssen ganz schön kämpfen, um auch noch etwas von Mama´s leckerer Milch abzubekommen.  

                                               

Gegen 7.00 Uhr sind alle Babys erschöpft und schlafen wieder seelig. Ich krabbele aus dem Gehege und nutze die nächste Stunde für mich. Schnell waschen, anziehen, einen Happen essen. Mein Mann ist inzwischen zum 24- Stunden Dienst gefahren.

                                   

Um 8.00 Uhr ist es bereits Zeit, das Essen für die Hundemama und die Baby`s zu richten, denn die mütterliche Milch reicht den Baby`s nun nicht mehr. Nach der "Raubtierfütterung" geht es kurz in den Garten, denn die Baby`s sollen lernen, ihr Geschäftchen im Freien zu verrichten.

                                       

Jetzt brauche ich Adleraugen, denn jeder Welpe rennt in eine andere Richtung. Wir wohnen auf dem Land und über unserem Grundstück kreisen hin und wieder auch Greifvögel, nach denen wir stets Ausschau halten müssen. Die kleinen Welpen wären sonst ein gefundenes Fressen. Außerdem ist im Garten alles interessant und wie bei kleinen Kindern auch, wird alles in den Mund genommen.

Man hat seine liebe Not, auf Alles und Jeden zu achten. Während man einem Zwerg ein Stück Rindenmulch abgerungen hat, rennt der Nächste mit einem Krokus davon und einer kommt voller Stolz, mit einem duftenden "Katzenköttel" im Schnäutzchen an einem vorbeigeflitzt.

                   

Ist dieser erste Tagesausflug beendet und alle Welpen sind wieder eingesammelt, ist es schon nach 9.00 Uhr und ich kann voller Stolz behaupten, dass ich einen ausgiebigen Frühsport absolviert habe.

Während mir die kleinen Monster jetzt wo sie wach sind unablässig am Rockzipfel hängen, schnappe ich mich mir den täglichen Wäscheberg mit vollgepieselten Decken, Körbcheneinlagen, Kuscheltieren usw. und schlurfe zur Waschmaschine, um die täglichen zwei Maschinen Hundewäsche zu waschen und hole den Wäscheberg vom Vortag von der Leine. Jetzt ist es 10.30 Uhr.

Während die Welpis dann wieder schlafen, hänge ich die gewaschene Wäsche auf und bügele die von gestern.  Ich habe Glück, alle Baby`s schlafen solange, bis ich auch noch die untere Etage unseres Hauses gewischt habe, in der die Welpen nun schon den ganzen Tag herumlaufen dürfen. Sobald sie wach sind, geht`s wieder zum Stubenreinheits- Training nach draußen.

Um 12.00 Uhr ist das erledigt und es wird Zeit das Essen für die Welpen und ihre Mama zu richten. Nach dem grossen Fressen sehen die Welpis und unser Fußboden aus, wie nach einer Küchenschlacht. Also schnappe ich mir meine Mäuse, entferne ihnen liebevoll alle Essensreste aus dem Fell und ertrage tapfer ihr gemeinschaftliches Protestjaulen, weil ich sie kurz mal in`s Gehege gesetzt habe, um im Eiltempo den Boden zu wischen. Nun aber schnell mit der kleinen Bande nach draußen, denn nach dem essen, "müssen sie alle" !

Wieder in der warmen Stube, wird ausgiebig gekuschelt und gespielt. Inzwischen ist es schon 13.30 Uhr und ich muß meine Arbeit im Haus und im Garten so gut es eben geht, auch noch erledigen. Wenn die Welpen nicht gerade schlafen, sind sie bei allem dabei. 

Schließlich sollen sie ja sozialisiert und geprägt werden. Sie sollen so viel wie möglich aus dem Alltag kennenlernen und mit allen Alltagsgeräuschen vertraut werden. Das funktioniert nicht, wenn sie nur im Welpengehege sind ! Also flitzen sie durch die Küche, während wir die Spülmaschine aussräumen, beißen in den Staubsaugerschlauch während wir saugen, sitzen beim wischen auf dem Bodenwischer und finden das toll oder sie verschleppen mein Staubtuch, das ich gerade kurz irgendwo abgelegt hatte.

Die Zeit rennt, schnell ist es 16.00 Uhr und schon wieder Welpen- Essenszeit. Dabei muß genau beobachtet werden, ob auch alle Welpen richtig fressen. Nach dem Gartenausflug gehe ich in die Küche und bereite das "Festmahl" für den Abend vor.

Dreimal in der Woche koche ich für die Hunde selbst. Hühnchen, Pute oder Fisch mit Gemüse, stehen dann auf dem Speiseplan. Das ist für die Welpen immer ein Highlight ! Selbst kleine Chichis wissen die eigene Küche schon zu schätzen und merken sehr wohl den Unterschied zwischen Fertignahrung oder dem liebevoll zubereiteten Essen, von mir als Ziehmama.

                  

Als das Essen fertig ist, habe ich durch das Pendeln zwischen Küchendienst und Welpenbeaufsichtigung, sicher 2 km zurückgelegt.

Auch wenn die Welpen im Haus spielen und keine "Geier" kreisen - Gefahren lauern überall ! Man kann die Babys eigentlich nie aus den Augen lassen. Jedes noch so penibel versteckte Kabel wird hervorgefriemelt, jedes erreichbare Buch im Regal  "verkostet".

Es folgen Füttern, Baby`s und Fußboden putzen, mit ihnen Pipi machen gehen ... ruckizucki ist es 19.30 Uhr - die Zeit verrennt und man kommt garnicht zum denken.

Ich mache mir schnell ein Brot, denn mein Magen hängt mir schon in den Kniekehlen. Gut dass ich heute kein großartiges Abendessen vorbereiten muss - mein Mann ist nicht da, er hat 24 Stunden- Dienst.

So vergeht jeder Tag mit spielen, kuscheln, füttern, Futter kochen, Gassi gehen, ständiger Beaufsichtigung, vielen Gartenausflügen und mit Häufchen und Pfützchen putzen ... wie im Flug.

Nachdem ich noch eine letzte Spiel- und Knuddelstunde mit den Zwergen absolviert habe, kehrt langsam Ruhe ein. Um 21.45 Uhr liege ich auf vielleicht 90 cm, in einer Art  "Embryonalstellung" auf der Couch, um mich herum unsere Wauzis und natürlich auch alle Welpchen.

                            

Als ich nach einem Nickerchen wach werde, ist es schon weit nach 23.00 Uhr. Vorsichtig nehme ich jeden einzelnen, schlafenden Welpi und lege ihn ins Welpenhäuschen. Dort schlafen sie seelig weiter.

Mühsam schleiche ich nach oben in`s Schlafzimmer und hole mein Bettzeug ...

 

 

                                                  Was wir gern in Kauf nehmen ...

 

Das die von uns sonst so geschätzte Ordnung und Gemütlichkeit - zumindest im Wohnzimmer - gelinde ausgedrückt, etwas beeinträchtigt ist, daran haben wir uns schon gewöhnt.

Überall herumliegendes Spielzeug, verschwundene Hausschuhe oder bettelnde Welpenaugen beim Frühstück, beeindruckten uns inzwischen ebenso wenig, wie der durchgekatschte Kauknochen, auf den wir uns zum X-ten Male gesetzt haben, als wir es uns gerade auf der Couch gemütlich machen wollte.

Auch unser Gangbild hat sich verändert - es ist jetzt eher schleichend und schlurfend - aber nicht weil wir so kaputt sind, sondern nur, um keinem Welpi der plötzlich zwischen den eigenen Beinen auftaucht, auf die Pfötchen zu treten.

                

Das wir unseren Fernsehabend, wenn überhaupt Zeit dafür bleibt, inzwischen nicht mehr gemütlich ausgestreckt auf der Couch liegend, sondern auf einem Minimum an Platz in der oben erwähnten Embryonalstellung verbringen, stört uns kaum noch, denn wir bringen es einfach nicht über`s Herz, auch nur eines der überall auf der Couch verteilten, soooo süß schlafenden Baby`s, in eins der kuscheligen Körbchen zu legen, die auf dem Fußboden stehen. Das wäre ja herzlos !

                

 

Und dann gibt es da noch so kleine Einschränkungen, wie für ein viertel Jahr getrennte Betten, da ja einer von uns immer bei den Welpen schläft und ein ausschließlich, auf das eigene Zuhause reduziertes Privatleben.

Gemeinsame Besuche bei Freunden oder andere liebgewonnene Freizeitaktivitäten, sind für das Vierteljahr der Welpenaufzucht völlig auf Eis gelegt. Dafür stehen jetzt mehrmals in der Woche, Besuche von Chihuahua- Liebhabern und den künftigen Besitzern unserer Welpen an.

Der einzige Ausflug in der Woche und damit das wöchentliches Highlight, ist mein Wocheneinkauf im Supermarkt.

 

Aber wie sagt doch ein altes Sprichwort so schön:

                   "Wer das Eine will, der muss das Andere mögen"

Und das tun wir ! Wir mögen es nicht nur, wir lieben es !!!  Wir lieben es, kleine Chihuahua Welpen aufzuziehen. Es gibt für uns nichts vergleichbar Schönes, es ist sogar schöner als Urlaub !                                       

 

Es gab für uns einfach nichts Schöneres, als die Geburt so kleiner Chihuahua Baby`s zu erleben, sie  aufwachsen zu sehen, zu erleben wie sie täglich Neues lernen, ihre Umgebung erkunden und ihre bedingungslose Liebe zu erfahren.

Aber es hat auch seine Schattenseiten - denn mit 12 Lebenswochen muss man sie schweren Herzens hergeben, denn man kann sie ja nicht alle behalten.

Doch die Tatsache, dass wir für alle unsere Welpen, immer das bestmögliche Zuhause ausgesucht und die "Adoptiveltern" über Wochen kennen- und schätzengelernt haben, tröstete uns dann etwas darüber hinweg.

Die regelmäßigen Anrufe, Mails und Bilder aus dem neuen Zuhause unserer Schätzchen lassen uns wissen, dass sie es nun, in ihren neuen Familien, genauso gut haben wie einst bei uns ...

 

Der Schauspieler Heinz Rühmann, der immer einen Hund hatte, hat einmal treffend gesagt:
   

                          "Ein Leben ohne Hund ist zwar möglich -

                                     aber es lohnt sich nicht" !

 

 

 

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